Sie nutzen einen Werbeblocker, my ass.

Als ich heute Morgen das Internet aufschlug, erhob sich ein lautes Jammern und Wehklagen. Das war noch lauter als mein eigenes Wehklagen, in das ich immer ausbreche, wenn ich im Internet ein generisches Femininum oder die Mädchenmannschaft erblicke.
Es war das selbstmitleidige Rumgeweine von diversen Online-Nachrichtenmagazinen, die sich bitterlich darüber beklagten, dass ich einen Werbeblocker benutze und damit aller Voraussicht nach alleinverantwortlich dafür sein werde, dass sie ihr Onlineangebot zeitnah aufgeben müssen.

Dazu möchte ich zunächst folgendes festhalten:
Eher sterbe ich an einem Herzinfarkt und verfaule mit größtmöglicher Geruchsbelästigung vor meinem Computer sitzend, als dass ich meinen Werbeblocker ausschalte.

Denn Werbung ist in 100% der Fälle Lüge. Werbung ist in 100% der Fälle Manipulation. Werbung degradiert Menschen in 100% der Fälle zu Geldvieh. Werbung vermittelt in 100% der Fälle falsche Bilder, Werte und Erwartungen. Und selbst Werbung, bei der wir sagen “Oh, die ist aber witzig und originell, so lass ich mir Werbung gerne gefallen” ist immer noch in 100% der Fälle Mitverursacher des Untergangs des Abendlandes, weil wegen siehe oben.
Werbung wurde dafür erfunden, Menschen zu manipulieren.

Und nur für den Fall, dass noch nicht ganz genau klargeworden ist, was ich damit sagen will: ich hasse Werbung.
(Ich entschuldige mich hiermit ganz formvollendet bei denjenigen meiner Sozialkontakte, die Werber waren, sind oder werden möchten, Ihr wisst, ich schätze Euch sehr, aber es bleibt dabei: Werbung ist für mich wie Brechdurchfall mit Schmerzen und Fieber.)

Bei Werbung im Fernsehen schalte ich um (das Privatfernsehen hat vor der Werbeunterbrechung übrigens noch nie gesagt “Bitte, gehen Sie jetzt nicht auf Klo, sondern bleiben Sie bis zum Ende der Werbeunterbrechung auf Ihren Sitzen!”).
Bei Werbung in Zeitschriften überblättere ich die Seite/n (da stand auch noch nie “Achtung, auf der nächsten Seite kommt eine großformatige Anzeige. Bitte schauen Sie sich diese genau an!”).
Und Werbung im Internet blocke ich eben weg. Denn neben der grundsätzlichen Pestilenzartigkeit von Werbung im Allgemeinen kommt bei Werbung in Onlinemagazinen noch dies hinzu: ICH KANN NICHT LESEN, WENN SICH DA AN DER SEITE IMMER ETWAS BEWEGT!

Selbst die dezenteste Werbung beinhaltet Bewegung, in Form von Filmen zum Beispiel oder als Schrift und andere Elemente, die eingeblendet werden. Nun verhält es sich so, dass ich leichter abzulenken bin als ein junges Kätzchen. Und wenn ich gerade einen wichtigen Artikel lese, der meine Konzentration erfordert, und rechts daneben blendet etwas hin und her als könnt’ sich’s nicht entscheiden, dann kann ich nicht IN RUHE lesen! Liebes Bisschen, manche Magazine bauen die Werbefenster sogar IN den Textfluss des Artikels ein! Mir fällt keine einzige Methode ein, wie man es noch störender und ablenkender machen kann.
Hinzu kommt die oft sehr ausladende Werbungsgestaltung, die es nötig macht, erstmal sieben Meter inhaltsleere (vulgo: werbevolle) Bereiche hinwegzuscrollen, um zum eigentlichen Inhalt zu gelangen. Hier hat ein – haha! – Werber mal das Design-Dilemma von Werbung auf Internetseiten eindrucksvoll dokumentiert.

Und, liebe Onlinemagazine, Ihr merkt es selbst: wenn ich Eure Artikel erst suchen muss und sie dann noch nicht einmal IN RUHE lesen kann, dann muss ich mir schon irgendwelche flauschigen Sympathiegründe ausdenken, um Euer Onlinemagazin ÜBERHAUPT zu besuchen.

Ich verstehe, dass Onlinemagazine sich finanzieren müssen und möglicherweise wurde all das, was ich jetzt sage, schon ausprobiert und als (unrealistischer) Käse verworfen. Aber. Ich lasse mir nicht gerne unterstellen, ich sei Teil der Gratiskultur, der Kostenlosmentalität, der Umsonsthabenwoller. Erst recht lasse ich mir das nicht unterstellen, wenn die Unterstellung als Begründung benutzt wird, warum ich mich jetzt durch diese ganze blinkende Werbungsscheiße zu quälen habe.

Ich bezahle für alles, was mir gut und sinnvoll erscheint. Für Bildlizenzen, für Programme, für Schriftarten, für Onlineartikel, für Lieder, für Filme, für Computerspiele, für Apps, für freiwillige Spenden.

Liebe Onlinemagazine, die ich zum Teil seit Jahren lese oder gelesen habe:
Ihr habt in all der Zeit noch nie versucht, auch nur einen Cent Geld von mir für Euer Onlineangebot zu bekommen.
Ihr habt mir noch nie ein Online-Abo angeboten für X Euro im Monat, bei dem ich dann erfrischt und konzentriert auf einer aufgeräumten, werbefreien Website surfen und alles IN RUHE lesen kann.
Ihr habt mir noch nie die schnelle und unkomplizierte Möglichkeit einer Onlinespende geboten, mit der ich für Teile Eures Angebotes oder auch das große Ganze bezahlen kann.
Ihr habt noch nie einen Flattr-Button unter die Artikel gesetzt oder eine freiwillige Bezahlschranke eingebaut, wie das die TAZ tut. (Ich weiß, dass Flattr nicht ausreicht, um etwas zu finanzieren, das über eine Flasche Wein hinausgeht, aber es ist ein Anfang.)
Ihr habt mich nicht ein einziges Mal gefragt, ob ich Euer Angebot gratis oder gegen Geld nutzen möchte, Ihr habt es mir einfach gratis vorgesetzt!

Mir jetzt die Ohren vollzujammern, dass ich nichts bezahle und Ihr deshalb das Internet mit Werbung vollkleistern müsst, die ich mir bitte ansehen soll, ist grotesk.

Ich würde zur TAZ wechseln, wenn die mir nicht zu seltsam wäre.
Aber vielleicht fange ich einfach mal damit an, mir jeden Morgen eine Zeitung am Kiosk um die Ecke zu – Achtung, hier jetzt gut aufpassen! – kaufen. So richtig. Mit Geld.

Guter Journalismus, Journalismus von Journalisten also, die mich jeden Tag auch unter schwierigen Bedingungen und z.T. Einsatz ihres Lebens objektiv, unabhängig und seriös über die Vorgänge in dieser Welt informieren, ist mir nämlich einiges Wert.
Und ich kenne eine ganze Menge Leute, die das ganz ähnlich sehen.

Update

Eine kleine, sehr unvollständige Linksammlung zum Thema:

  • Christian Zimmer hat sich mal etwas genauer angeschaut, was und wie viel an Werbung den Lesern der jammernden Nachrichtenmagazine vorgesetzt wird. Beeindruckend, könnte man sagen, wenn man Werbung nicht so hassen würde.
  • Thomas Knüwer macht das WIE der Werbung Bauchschmerzen und möchte etwas weniger Störendes.
  • Golem gibt u.a. Einblick in seine Richtlinien zur Werbungsgestaltung und sagt, was alles nicht darf. Sehr löblich, dass es überhaupt Einschränkungen gibt, aber mir ist das, was Golem erlaubt, immer noch zu nervig.

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101 Kommentare

  1. Ich bin seit Jahren ohne Werbeblocker unterwegs und lebe noch. Ich bin nicht ohne unterwegs, weil ich nicht wüsste, wie man einen installiert, sondern aus Überzeugung. Ich nutze etwas kostenlos, weiß aber, dass durch meinen kostenlosen Konsum Kosten entstehen.

    Die Sache ist doch die. Knapp 60% der Leute sind mit Werbeblocker unterwegs. Einerseits wird sich beschwert, dass Onlinemedien nicht gut bezahlen können, andererseits benutzt man Werbeblocker, um diese Onlinemedien um ihre Einnahmen zu bringen.

    Was passiert, wenn Werbeanzeigen nicht mehr lukrativ sind? Richtig, versteckte Werbung, gekaufte Artikel. Sehen wir im Netz zahlreich, erkennen wir nicht immer, ist auch nicht erlaubt. Passiert aber trotzdem.

    Erfolgreiche Youtuber bekommen bis zu 10.000 Euro, wenn sie Produkte in die Kamera halten, die sie “sich selbst gekauft haben”.

    Zu denken, dass die Verweigerung der Werbeanzeigen dazu führt, dass Abstand davon genommen wird – das passiert nicht. Werbung wird Teil des Contents, Werbung wird nicht mehr gekennzeichnet. Manipulation wird sehr viel schlimmer, als eine einzelne Werbeanzeige hätte sein können.

    Das ist alles bereits Realität. Bei Bloggern, bei Onlinemagazinen und bei Vloggern. Die Frage ist, ob wir da wirklich hinwollen.

    • Wenn das Produkt durch die Bezahlung leidet, um nicht zu sagen: nicht mehr nutzbar ist, ist das so ziemlich exakt der Punkt, wo ich keine Angst mehr davor habe, dass es schlimmer kommen könnte.

      Und wenn meine Browser abstürzt, weil der gezeigte Klüngel aus einer Million Gründen nicht mehr kompatibel ist mit dem neuesten Flashplayer oder dem Browser oder anderen Add-ons, dann ist das Produkt nicht mehr nutzbar. Wenn ich einen Artikel nicht lesen kann, weil auf der Seite ein blinkender Jahrmarkt mit schlechter Musik und Unsinn plappernden Gestalten ausbricht, ist das Produkt nicht nutzbar.
      Und ganz ehrlich, wenn ich Sachen kaufe, weil sie mir einer der Youtube-Amateure vors Gesicht hält, dann habe ich verdient, was ich kriege;)

    • Diese Argumentation basiert auf der Idee, dass irgendwann jemand genug Geld hat. Das ist natürlich Unsinn. Wenn xyz 1 Million Gewinn macht und mit nerviger Werbung 1,1 Millionen, dann wird trotzdem nervige Werbung geschaltet.

      Zuerst war die nervige Werbung da, aus obigem Grund. Dann die Adblocker, um nervige Werbung loszuwerden. Das jetzt umzudrehen und zu behaupten, die armen Webseiten wären ja gezwungen, nervige Werbung zu schalten, weil der Umsatz wegen den bösen Adblockern eingebrochen ist, ist schon gelinde gesagt perfide.

      Gekaufte Artikel und nicht gekennzeichnete Werbeanzeigen hat es schon lange vor Adblockern gegeben, sogar lange vor der Online-Präsenz vieler Medien und gibt es auch heute noch fleissig in allen Medien, inkl. Papier, wo es gar keine Adblocker gibt.
      Diese Theorie, wo Adblocker zu mehr Schleichwerbung führen, ist hanebüchen.

      Blogs werden gekauft, weil die Werbeindustrie dies als eigenes Medium erkannt hat. Darum. Personen werden gekauft, wenn sie als Werbemedium taugen. Das war früher halt nur bei Prominenten relevant, heute ist Prominenz relativer – prominent ist, wer im Netz Leser hat, auch ohne Weltstar zu sein. Folglich wird man auch versuchen, den als Werbemedium zu kaufen. Der Zusammenhang mit Adblockern ist dabei exakt 0.

  2. […] war ein Link auf Facebook. Dort ziemlich weit vorne, ein wütender Ausbruch von Meike Lobo: Sie nutzen einen Werbeblocker, my ass. Inhalt ungefähr: Die im deutschsprachigen Internetz vertretenen Nachrichtenquellen machen mimimi, […]

  3. Ui und wie kommste dann auf all die Programme, Games, Filme, Apps und Musik?
    Verdammt, die boese Werbefalle hat dich auch gepackt.
    In diesem Sinne!

    • Was’n dämlicher Kommentar.
      Ich suche danach. Bei Google. Oder in den Onlineshops, die ich ohnehin regelmäßig besuche. Oder Kontakte erzählen mir davon. Oder ein Artikel berichtet über die neue CD von meinem Lieblingskünstler.
      Ts.

      • Genau, du liest / schaust / hörst what ever nie Werbung und alles was du hast und kaufst etc. hast du selber gefunden. Wenn die Leute was erzählen ist das auch Werbung…

        Ich bin auch gegen nervige Werbung aber ich bin genauso gegen AdBlocker!

        • Das ist die Crux an der ganzen Werbeblockler-Kampagne. Es ist nicht die Werbung, die stört, sondern die schon fast vergewaltigende Art auf sich aufmerksam zu machen um mich zu nötigen zu konsumieren. Niemand hat etwas gegen DEZENTE Werbung – solange sie die Konzentration nicht stört. Wenn aber mit allen Mitteln versucht wird aufmerksamkeit zu erregen, wird das mit Missfallen gestraft.

          Man stelle sich folgende (absurde) Situation vor: Man sitzt abends zu Hause und liest ein Buch, da fährt plötzlich vor dem Fenster ein LKW mit Beschallungsanlage auf und ab, der in einer Tour mit grellen Lichter, Lasershow und lauter Musik für ein Produkt wirbt. Jeder normaldenkende Mensch würde diese Aktion, notfalls ploizeilich, wegen Ruhestörung beenden lassen.

          Im Internet aber ist Werbung, die dir aufgezwungen wird legitim, da das Angebot (ja, wieso eigentlich) kostenlos ist.

          Niemand kann behaupten, dass er noch nie ein Produkt gekauft hatte, auf das er per Werbung aufmerksam gemacht wurde. Wohl aber kann man behaupten, dass der Anteil gegen Null gehen wird, wenn man diese Werbung mit negativen Erlebnissen in Verbindung setzt.

          Die Argumentation, man müsse derart agressive Werbung schalten, da man sich sonst nicht finanzieren kann, ist nicht nur lückenhaft, sondern auch falch: Derartige Werbung führt zu Konsumverweigerung und in letzter Konsequenz zu Werbeblockern. Nicht die Adblocker also sind schuld, sondern die Werber – die mit immer aufdringlicheren Arten Produkte anzupreisen die Nerven der potentiellen Kunden längst überspannt haben.

          Und auch das ist Marktwirtschaft: Das Angebot wird bestimmt durch die Nachfrage – wenn sich niemand von Werbung belästigt gefühlt hätte, hätte er keinen Werbeblocker installieren müssen.

          • besser hatte ich es auch nicht sagen können…diese Werbungdie permanent aufgeht..wenn man auf eine andere seitewechselt..oder die sich automatisch vor das gelesene schiebt..weil manausversehen mit dem cursor auf dieseitlich angebrachten werbebanner kommt…aber amschlimmste ist dieses nachrichten digens..dasman man nicht beenden kann..undpermanent auf einem einquaselt..währen der videoclip von nachrichten läuft..ich aber lieber meine musik hören will..also muss ich gezwungernermasen den browser stummschalten um diesem nervigen geplappere zu entgehen

        • Nein, wenn jemand etwas erzählt, dann ist das eben keine Werbung, sondern Information. Werbung hat den Zweck, das Gegenüber zum Konsum zu motivieren, Information hat den Zweck, das Gegenüber klüger aus dem Gespräch rausgehen zu lassen als es zuvor reingegangen ist. Wer das nicht versteht, der hat ein Problem, das über terminologische Unsicherheit hinausgeht.

    • Ich such danach im Repository meiner Betriebssystem-Distribution.
      Na, das war jetzt einfach

    • Von allem anderen mal abgesehen, das Verhältnis zum Thema Werbung finde ich jetzt aber schon ein wenig verkrampft. Abgesehen davon, dass Werbung ja nicht die Domäne großer Weltkonzerne ist (auch das örtliche Kaufhaus oder der Optiker kommen nicht ohne aus): Wieso ist Werbung denn zu 100 Prozent verlogen? Das mag, gerade mit Blick auf die Lebensmittelindustrie, durchaus zu Teilen oder meinetwegen auch zu größeren Teilen auch stimmen. Aber blindlings zu behaupten, Werbung ist immer Lüge, das finde ich doch etwas merkwürdig und undifferenziert. Und ehrlich gesagt für jemanden wie mich, der auch werben muss, um einen geschäftlichen Erfolg zu erlange, schon fast ein wenig beleidigend. Dass meine Art zu werben verlogen ist, das würde ich doch weit von mir weisen.

      • Der Begriff “Werbelüge” ist Ihnen geläufig?
        Schauen Sie mal unter Goldener Windbeutel nach. Dort werden seit Jahren die dreistesten und absurdesten Werbeversprechen, die absolut null (zero) mit der Realität zu tun haben, gewählt.
        Schauen Sie auf Kosmetikwerbung, deren Bilder so stark mit Photoshop verfremdet sind, dass sie z.T. verboten wird.
        Schauen Sie auf Autowerbung, die ständig Revolutionen suggeriert, aber ästhetischen Einheitsbrei produziert und von einem 3-Liter-Auto so weit entfernt ist wie vor 20 Jahren.
        Schauen Sie den Hype, der alle Nase lang um neue technische Gadgets gemacht wird. Kostet alles so viel wie eine Familienreise an die Cote d’Azur und ist nach 2 Jahren im Arsch. Geplante Obsoleszenz nennt sich das dann.
        Die Lebensmittelindustrie nennen Sie ja dankenswerterweise selber. Joghurt, der gesund macht. Lasgne, die von glücklichen Rindern kommt. Thunfisch, natürlich delphinfreundlich gefangen. Die Liste ließe sich endlos fortsetzen.

        • Niemand hat behauptet, dass bei Werbung nicht gelogen wird, das trifft für bestimmte Dinge wie Kosmetik, Lebensmittel, Waschmittel etc. sicher in höherem Maße zu. Aber pauschal zu behaupten: Werbung ist IMMER verlogen – das stimmt so einfach nicht. Ich sehe, um das Beispiel Autoindustrie von Ihnen aufzugreifen, auch nicht ganz den Zusammenhang: Wenn Audi mit dem neuen Internetverbindungssystem Connect wirbt, dann existiert dieses System tatsächlich und es funktioniert auch. Was hat das damit zu tun, dass Audi kein 3-Liter-Auto im Programm hat? Das kann man vielleicht kritisieren, aber das hat doch nichts mit der Werbung zu tun. Und ob das alles ästhetischer Einheitsbrei ist, darüber kann man ja streiten, das ist aber Geschmackssache.
          Es gibt sicher viele Beispiele für Werbung, die zu Produkten Dinge versprechen, die sie nicht halten kann. Es gibt aber genauso viele, bei denen das nicht so ist. Pauschal zu behaupten: Werbung ist zu 100 Prozent verlogen, das entspricht einfach nicht den Fakten und ist dann selbst verlogen. Und wie gesagt: Ich werbe selbst. Sie können mein Angebot blöd oder überflüssig oder zu teuer finden, alles okay – Sie müssen es ja nicht kaufen. Mir zu unterstellen, dass ich lüge in meiner Werbung, finde ich aber nicht in Ordnung.

  4. Das ist das eine Problem. Dass die Firmen, die diese Werbung schalten, glauben, das sie aufgrund solcher Werbung mein Geld bekommen, erstaunt mich noch viel mehr. Und dass sie für schlichtes Anzeigen der Werbung zahlen. Und dass Werbung*, die mich tatsächlich interessiert, ich nicht einmal bekomme, wenn ich explizit danach frage. Es ist ein Trauerspiel.

    * Werbung im Sinne von Prospekten, Broschüren, Preislisten, Handbüchern, technischen Spezifikationen etc. pp.

  5. Ich habe keinen Werbeblocker installiert und ich lebe doch tatsächlich noch.

    Wenn ich nun auch noch Werbung angezeigt bekommen würde, die direkt auf mich zugeschnitten ist, dann würde ich da sogar gerne mal draufklicken.

    Was ich auch nicht mag ist automatisch startende Musik o.ä.

    • Das ist ein anderes Problem, das ich bei dieser ganzen Werbeschwemme, aber nicht nur da, sehe, der Versuch, mir das vorzusetzen, was ich sehen will. Ich möchte nicht, dass irgendwelche noch so anonymen Algorhitmen aus meinem Surfverhalten ein Interessenprofil generieren, um mich noch besser überzeugen zu können. M.E. führt das auch zu einer Art Zensur, wenn andere entscheiden, was mich “sowieso nicht interessiert”. Mir ist bewusst, dass das unter anderem bei Google und Youtube Gang und Gebe ist, klar, und dass es mir manchmal hilft, bestimmte Dinge schneller zu finden. Das macht es nicht besser.

      Und ganz ehrlich, wenn ich eine Werbung sehen will, dann schein ich ja das Produkt schon zu mögen. Warum also werben?

  6. Nur ne kleien Story für Dich:
    Ich hatte was in meinem Blog über mein Buch geschrieben (egal welches, will ja keine Werbung machen). jemand fragte, warum ich es im Beitrag nicht verlinke. Ich sagte: “Na, da ist doch die Amazon Box. Auf dem Artikel UND rechts daneben. In der Sidebar.” Die Person beteuerte, nichts zu sehen, bis ich fragte: “Hast du etwa Werbeblocker an?”
    Sie hatte.

    Ja, mich nerven irgendwelche Layer etc, auch., den Rest seh ich eh nicht mehr – bzw. ziemlich gar nicht. Und manchmal. GANZ manchmal ist Werbung sogar Information ;)

    • Und warum hast du das Buch nicht tatsächlich einfach verlinkt? Warum musst du unbedingt Amazon erlauben, auf fremden Websites mitzutracken, was dort geklickt wird? Das dient viel mehr der Datensammelwut Amazons als deinem Buchverkauf. Werbung ist ja nicht nur nervig, sondern, wie wir spätestens dank Snowden wissen, auch entprivatisierend. Willst du das wirklich?

  7. Werbung ist weder Lüge noch Manipulation, sondern ein leicht zu durchschauendes Informationsangebot, mit dem man am besten sehr gelassen umgeht.

  8. Awesome!

    Zitat des Monats: “Eher sterbe ich an einem Herzinfarkt und verfaule mit größtmöglicher Geruchsbelästigung vor meinem Computer sitzend, als dass ich meinen Werbeblocker ausschalte.”

    Ich wär ja so gerne mal die Zielgruppe für Werbung, schon komisch, in 15 Jahren hat es noch so gut wie keiner geschafft mich zum klicken zu bringen.

  9. Bei der Zeitung vom Kiosk hast Du allerdings beides: Geld bezahlt und Werbung vor den Augen.

    • Aber die erzählt mir nicht “SIEH MICH AN!”, sondern ich kann sie überblättern, die Seite rausreißen, ganz so, wie es mich glücklich macht.

  10. Exakto!

    Ich versteh einfach nicht, wie nach der LSR-Geschichte noch irgendjemand sowas wie Sympathie oder Verständnis für die Verlage aufbringen kann. Selbst wenn die Zeit oder die Welt jetzt morgen pleite gehen würden: Selbst schuld ihr Penner.

    Man kann nicht jahrelang den Kopf in den Sand stecken, Gelder zum falschen Fenster hinaus werfen, Leute nahezu ausbeuten und aufkaufen und DANN ankommen mit “Och bitte bitte bitte… Uns geht’s echt dreckig.”. Das ist dreist, fadenscheinig und zeigt, wie wenig sich die Herrschaften über ihre eigenen Verfehlungen im Klaren sind.

    Zu glauben, wie etwa Ricarda da oben, dass sie mit mehr Einnahmen qualitativ hochwertigeren Journalismus wiederbeleben würden, ist einfach nur naiv.

    Die Lösung wäre doch wirklich recht einfach und so wie du es schreibst 1zu1 umzusetzen: Lasst den Leser entscheiden. So schwierig ist das doch nicht.

    Egal. Danke für diese wunderbare Aneinanderreihung schlauer Wörter.

    lg
    Karsten

  11. AdBlock 3000 ersetzt Werbung in Zeitungen durch Menschen mit Boomerang oder Katzen! :: 1337core sagt:

    […] Die sind besonders beliebt geworden, weil Werbung auf Webseite grell blinkt, vom Inhalt ablenkt, oft lügt und 60% der Bildschirmfläche […]

  12. “By the way, if anyone here is in advertising or marketing…kill yourself. Kill yourselves, seriously. You’re the ruiner of all things good. Seriously, no, this is not a joke. ‘There’s gonna be a joke coming…’ There’s no fucking joke coming, you are Satan’s spawn, filling the world with bile and garbage, you are fucked and you are fucking us, kill yourselves, it’s the only way to save your fucking soul. Kill yourself, kill yourself, kill yourself now.”

    Bill Hicks

  13. […] kann Euch verstehen, dass Ihr die Kohle braucht, die ihr für meine Klickerei bekommt. Auch wenn Frau Meike im Grunde natürlich mit allem recht hat, was sie schreibt, sehe ich das nicht ganz so verbissen […]

  14. Schöner Artikel – Deine Abneigung gegenüber Reklame (“Werbung” ist selbst schon wieder ein schönfärberischer Begriff für das Zeugs) kann ich bestens nachvollziehen und teile ich absolut. Reklame lügt auf direkte oder unterschwellige Art und Weise und propagiert fortwährend Konsum.

  15. Das ist mir zu undifferenziert. Werbung ist in erster Linie Information. Ich werde gerne über gute Produkte angemessen informiert, wenn sie relevant für mich sind und im besten Fall einen vorhandenen Bedarf decken. Natürlich wünsche ich mir, nur ehrlich und objektiv informiert zu werden, andererseits kann ich auch nicht von Coca-Cola verlangen zu sagen: Unser Getränk ist schon ganz in Ordnung, aber Pepsi hat das bessere Preis-Leistungsverhältnis und hat auch eine schönere Farbe!

    Ohne Werbung und Marketing geht es nicht in einer Gesellschaft, in der das Angebot bei Weitem die Nachfrage übersteigt. Auch wenn du keine Anzeige siehst, keinen Werbespot mitbekommst und nicht einmal jemand mit dir über das Produkt geredet hat, wirst du dich irgendwann entscheiden zwischen Alternative A und B. Jeder Punkt, der deine Entscheidung beeinflusst, ist Marketing. Sei es das Packungsdesign, sei es die Platzierung im Regal, sei es der Preis oder etwas ganz anderes.

    Ich stimme dir jedoch bei allem rund um Online-Werbung zu, weil die einfach nicht so funktioniert, wie sie seit Jahren versucht wird. Niemand hat Bock darauf, beim Lesen von überlagernden Layern gestört zu werden oder zappelnde Banner zu ertragen. Alleine die Tatsache, dass es Adblocker gibt, ist ein überdeutliches Zeichen, dass man Menschen offenbar nicht auf diese Weise erreicht. Das alleinige Fehlen anderer Monetarisierungsoptionen rechtfertigt nicht das Gejammere der Verlage. Dann müssen halt andere Optionen in Betracht gezogen werden, und sei es eine Bezahlschranke. Vielleicht gibt es aber auch noch weitere Möglichkeiten, Journalismus zu finanzieren, wer weiß das schon. Man könnte es herausfinden, aber das ist natürlich anstrengend.

    • Was mich einfach nervt, ist, dass alle so panische Angst vor Bezahloptionen haben (OMG, es könnte ja Besucher kosten!), dass es gar nicht erst versucht wird.
      Natürlich werden immer auch Leute abspringen, wenn Angebote plötzlich kostenpflichtig werden, aber a) ist das zum großen Teil vom Betrag und seiner Verhältnismäßigkeit abhängig und b) finde ich es immer grundfalsch, wenn man aus Angst vor Konsequenzen gar nicht erst VERSUCHT, etwas an der jeweiligen Situation (in diesem Fall einem journalistischen Angebot, dass kein Geld abwirft) zu ändern.

      Wie gesagt: ich lese meine Nachrichten seit sechs, fast sieben Jahren nur noch online, anfangs SpOn, mittlerweile nur noch Süddeutsche, und in dieser Zeit habe ich nicht ein einziges Angebot gesehen. Niemand hat mich gefragt, ob ich für die Nachrichten auch bezahlen würde. Niemand hat gesagt “Gegen Zahlung von x Euro/Cent blenden wir die Werbung aus”. Niemand hat mir die Möglichkeit gegeben, für einzelne Artikel, Ressorts oder das Gesamtangebot zu bezahlen.
      Klar, jeder hat immer versucht, mir die Printversion zu verkaufen, aber die will ich ja gar nicht haben.

      Jetzt darüber zu jammern, dass online alles gratis ist, ist einfach albern. Das ist, als ob ich freiwillig meine Klamotten herschenke und mich dann darüber aufrege, dass ich kein Geld dafür bekomme.

      • Volle Zustimmung! Voll auf Werbung setzen und dann darum betteln, sie anzusehen, das ist hirnrissig. Andererseits, wenn Inhalte hinter Bezahlschranken gepackt werden, kostet das sicherlich sehr viele Nutzer. Aber wer sagt denn, dass wir vom einen Extrem ins andere wechseln müssen? Warum nicht Freemium, das ist doch zurzeit ganz in?

        Ich sehe schon, wir sehen das ähnlich. :)

      • Es haben schon genug Online-Medien Bezahlschranken eingeführt trotz der möglichen Konsequenzen und einige bieten auch die Möglichkeit an, für wenig Geld eine werbefreie Version zu sehen zu bekommen. Ein großer Anteil dieser Medien ist allerdings mit den Bezahlschranken nicht zufrieden da eben 99,999% der Internetnutzer sich lieber irgendwo anders einen Artikel über das Thema heraussuchen als sich überhaupt anzuschauen, wie viel sie für den jeweiligen Artikel bezahlen müssten. Aus dem Grund haben auch schon einige Medien den Weg zurück gewagt. Im übrigen: Wenn man eine Zeitung liest und die Werbung nur überblättert bekommt man immer noch mehr mit davon als man will. Genauso wie man meist noch den ersten Spot im Fernsehen mitbekommt, bevor man umschaltet und wenn man dann wieder zurückschaltet um zu schauen ob die Sendung schon wieder weiter geht bekommt man oft auch noch was von der Werbung mit – ganz zu schweigen davon das bei einer Zeitung nicht messbar ist, wer die Werbung überliest oder wer in der Werbung beim Fernsehen aufs Klo geht. Im Internet ist nun mal messbar, wer einen Werbeblocker nutzt.
        Btw. ich nutze auch Werbeblocker um die wirklich nervige Werbung rauszufiltern. Aber bei Seiten, die ich regelmäßig nutze (die so oder so allesamt keine nervige Werbung geschaltet haben) schalte ich diesen aus um zum Fortbestand von liebgewonnen Inhalten beizutragen.

      • Ich glaube nicht, dass Bezahlschranken funktionieren. Man müsste einfach mal hochrechnen, wie viel Geld so ein Abo bzw. eine Flatrate oder was auch immer kosten müsste, damit sich eine Redaktion tatsächlich finanzieren kann. Immerhin kosten Print-Magazine ja auch etwas, obwohl Werbung drin ist.

        Möglicherweise funktioniert das Bezahlen bei Angeboten wie der NY Times – aber die hat ein weltweites Publikum, Seiten wie SpOn hingegen nur ein deutschsprachiges, das – so haben mir zumindest schon einige Werbestrategen erzählt (ich bin Journalist) – sich bislang als besonders knausrig im Netz gezeigt hat. Du magst eine Ausnahme sein, aber erfahrungsgemäß zahlen die meisten tatsächlich ungern.

        Trotz allem bin ich für den AdBlocker. Ich habe nichts gegen Werbung, aber die meiste ist so penetrant, dass ich wie Du die Seite nicht mehr lesen mag.

      • Da sind wir dann an dem Punkt, wo wir feststellen, dass Deutschlands Verlage, was ihre langfristigen Strategien angeht, offenbar noch immer darauf warten, dass das Internet, diese Modeerscheinung, vorrübergeht;)

        Und beraten werden die nunmal alle von Leuten, die bei diesem Medium den Wettbewerb auf eine einzige Variable reduzieren, und das ist nun mal der Click. Entsprechend kann man ihnen allen dabei zusehen, wie sie ihr Niveau in den Keller schrauben; auch Spiegel und Zeit werden da grell angemalt um den Block geschickt, ausgestattet mit nichts mehr als unrecherchierten Agenturmeldungen und nicht verifiziertem Bildmaterial in Klickstrecken. Auf die Idee, dass deswegen eine gewaltige Marktlücke für ein qualitativ hochwertiges Produkt da wäre, dann auch gerne mit Bezahlschranke, kommt man dort gar nicht – obwohl alles, nicht zuletzt Addblocker, darauf verweisen.

        So gesehen bemerkenswert.

    • Wie schön und erhellend, was die Werbeflut angeht, ist es auf Kuba… außer der Werbung für die Revolution, Menschenrechte usw. gibt es dort kaum Werbung für Produkte und ich habe dort noch nie das Gefühl gehabt, ich wüsste nun gar nicht was ich essen oder trinken sollte!

    • Der Aussage, daß Werbung in erster Linie Information sei, kann ich nicht zustimmen. Bleiben wir beim Beispiel “Coca Cola”: Welche INFORMATION vermittelt mir die gängige Werbung denn, z.B. dieser unsägliche, frauenfeindliche Mist von der “Freundin ohne Streß” (da geht es um Coke Zero)?

      Werbung, die wirklich Informationen vermittelt, die ich als Konsument dazu nutzen kann, eine Entscheidung zu treffen, die kann ich mit der Lupe suchen. Im Internet sowieso.

  16. Ich sage ja seit Jahren, dass eine Kombination aus unaufdringlicher Werbung und “Reader”-Addons wie sie Safari von Haus aus liefert und bei Chrome z.B. über “iReader” verfügbar ist, eine Lösung sein könnte.

    So wird die Werbung eingeblendet und wenn der Nutzer einen Artikel lesen möchte, so kann er dies in Ruhe.

  17. Kann dem Artikel nur zu 100% zustimmen.

    Werbung ist die Pest im Zeitalter der Lüge. Unerträgliche Klischees und pseudo-lustiger Dünnschiss stehen zusammengeschusterten Halbwahrheiten und gezielter Manipulation gegenüber.

    Warum die Menschen mit brutalen Methoden unterjochen, wenn es doch mit Werbung und Marketing viel subtiler geht…

    Nein, Werbung ist die hohe Kunst der Volksverblödung im Kapitalismus, die sich selbst zur Kunstform hochstilisiert hat. Und das Schlimmste daran ist, dass die Leute es nicht mal merken.

    Bähhh….

  18. soso.. Werbung manipuliert also die Menschen. Aufgrund von Werbung kaufen wir uns als Sachen, die uns weder interessieren, die wir nciht brauchen und in denen wir keinen Sinn sehen.. Blödsinn

    “Und wenn ich gerade einen wichtigen Artikel lese, der meine Konzentration erfordert, und rechts daneben blendet etwas hin und her als könnt’ sich’s nicht entscheiden, dann kann ich nicht IN RUHE lesen!”
    Boah, was ein schlechtes Argument.Nicht jeder Banner bewegt sich. Und vllt sollten Sie dann mal lernen sich zu konzentrieren. Und wenn der Artikel wirklich SO wichtig ist, druckt man ihn halt aus, dann kann man sich noch wunderbar Notizen am Rand machen.

    “Und, liebe Onlinemagazine, Ihr merkt es selbst: wenn ich Eure Artikel erst suchen muss und sie dann noch nicht einmal IN RUHE lesen kann, dann muss ich mir schon irgendwelche flauschigen Sympathiegründe ausdenken, um Euer Onlinemagazin ÜBERHAUPT zu besuchen.”
    So eine Frechheit. Da schreibt jmd einen Artikel und präsentiert ihn ihnen nicht werbefrei auf dem Silbertablett…

    • ach soooo, wenn man sich von etwas ablenken lasse, das da blinkt und lärmt und sich bewegt, und mich das nervt, dann bin ich selber schuld.. hm. Ok, ich schalt meinen werbeblocker soooofort ab und übe.
      Denkfehler dabei: Werbung ist dafür gemacht, die blicke der leute auf sich zu lenken, sie will ja gerade aufmerksamkeit. Klar blinkt und tönt nicht alle werbung, aber zu viel davon. Darum geht es ja gerade.
      Die leute, die es inzwischen schaffen, das alles zu ignorieren, sind sicher fürs heutige netz besser gerüstet, aber sie tun mir trotzdem leid. Da muss man schon ganz schön abgestumpft sein.
      Tja, und weiter gedacht, weil so viele inzwischen so abgestumpft sind, muss alles natürlich noch lauter und bunter werden, damit es funktioniert..

  19. Grundsätzlich stimme ich Ihnen zu. Werbung, gerade im Netz, ist oft relativ nervig, aber ganz so ins Extreme würde ich dann nicht verfallen. Es gibt durchaus interessante und wirklich gut gemachte Werbung da draußen und die lasse ich mir dann gerne gefallen.
    Im Netz mache surfe ich mit einem Adblocker, pflege aber eine Ausnahmeliste für Seiten die mein Vertrauen gewonnen haben und denen ich etwas zurück geben will.
    Ich nutze kein Flattr und bei vielen dieser Ausnahmen würde ich kein Abo oder der gleichen abschließen, da es sich für mich nicht lohnt.
    Gegen bewegt Werbung hilft das Abschalten/Deinstallieren von Flash, da 90-99% dieser Werbeart damit gemacht wurden.

  20. 1. finde ich es interessant, dass du einerseits erkennst, wie manipulativ Werbung ist und dir andererseits nicht die Charakterstärke zutraust, deren fragwürden und verlogenen AUssagen zu widerstehen.

    2. weißt du aber schon, dass es einen Unterschied gibt zwischen TV-/Printwerbung und Onlinewerbung? Ne eigentlich nicht. TV und Print wird auch nur nach Auflage bzw. Quote bezahlt. Nur dass man online eben unmittelbar bestimmen kann, wieviele die Werbung gesehen haben.

    3. bedeuten die Punkte 1 und 2 nicht, dass ich dir grundsätzlich widerspreche. Man muss das ja immer dazuschreiben um Missverständnisse zu vermeiden.

  21. Ich stimme Dir zu! Mich nervt Reklame schon lange. Ich surfe seit Jahren mit AdBlock Plus und Ghostery und bin mit den Ergebnissen zufrieden. Eine sehr kleine Ausnahmeliste für ein paar wenige Sites runden das Ganze ab. Und Flash habe ich vor etwa 3 Jahren komplett deinstalliert. Gut, hin und wieder muss ich mal auf ein interessantes Filmchen verzichten, aber damit kann ich leben. Mit dem allgegenwärtigen Reklamegebrüll nicht, das geht mir auf den Senkel.

    Früher habe ich noch Privoxy eingesetzt. Auch sehr nützlich. Wenn es mir zu bunt wird, reaktiviere ich das.

  22. Nutze auch AdBlock+ und Ghostery, habe aber Flash nicht deinstalliert. Statt dessen nutze ich das nette kleine Plugin ClicktoFlash – Flash-Inhalte werden erst dann angezeigt, wenn ich sie explizit mit einem Klick aktiviere.

  23. Bei Werbung im Fernsehen schalte ich um (das Privatfernsehen hat vor der Werbeunterbrechung übrigens noch nie gesagt “Bitte, gehen Sie jetzt nicht auf Klo, sondern bleiben Sie bis zum Ende der Werbeunterbrechung auf Ihren Sitzen!”).

    Doch, ich meine mich zu erinnern, dass bei Pro7 Ende 1999 vor jedem Werbeblock solche Schnacks kamen wie “Sie müssen auf Toilette? Jetzt nicht” oder “Drücken Sie Ihre Frau, nicht die Fernbedienung!”

  24. Spätestens als 2007 Layerads populär wurden konnte man sich in etwa ausmalen wohin die Reise gehen würde.

    Danke Adblock, NoScript und Ghostery.

  25. Und ich nehme an, Sie fänden es viel besser, wenn Sie für Ihren Email-Account bezahlen müssten, ja? Gut, Sie verfügen über eine eigene Domain, für Sie persönlich ist das vermutlich kein Thema. Wie ist es mit Suchmaschinen? Wäre es nicht spaßig, wenn jede Googlesuche eine Kleinigkeit kosten würde? Wenn Twitter, Image-Upload-Dienste und der ganze Spaß in Zukunft kostenpflichtig wären?

    Werbung finanziert Dienste, die Sie regelmäßig nutzen. Ich kann nur sagen: Unreflektiertes Gejammer auf hohem Niveau.

    • Äh, ich bezahle schon für meinen Emailaccount, der Teil meines Webhostingpaketes ist, für das ich vierteljährlich einen recht hübschen Betrag überweise.

      • Alter! Zensur!
        Gibts Argumente gegen deine Position, dann löscht du sie? Geht gar nicht!

        • Was’n Bla.
          Du wiederholst nur den wehleidigen Sermon der Verlage, auf den ich mit diesem Artikel reagiert habe.
          Ich habe da keinen Mehrwert gesehen.

          Ich sage nicht, dass alle künftig für alles zahlen sollen, aber Bezahlmodelle gar nicht erst auszuprobieren und dann rumzujammern, geht nicht. Ich weiß, dass das Thema Refinanzierung von Journalismus zur Zeit in aller Munde ist und dass es nicht einfach werden wird, da einen Weg zu finden, der Verlags- und Besucherbedürfnisse gleichermaßen berücksichtigt, aber wie ich weiter oben schon schrieb: ich lese seit knapp sieben Jahren Onlinenachrichtenmagazine und in dieser Zeit habe ich noch keinen einzigen Vorschlag gehört, wie man dem Journalismus eine monetäre Wertschätzung zukommen lassen kann. Ich habe keine Umfrage gesehen, keinen Spendenaufruf, keinen Artikel “In eigener Sache”. Sieben Jahre.

          Ich und viele andere haben, z.T. in beeindruckenden Grafiken, Statistiken und Screenshots aufgezeigt, wie die Nachrichten ohne Blocker aussehen. Die Webseiten sind bisweilen kaum benutzbar, die Werbung macht das Produkt kaputt, wie weiter oben jemand schrieb.
          Darauf gehst Du ebenfalls mit keiner Silbe ein, also bitte Ball -> flach.

          PS: Ich bin kein AlteR, höchstens eine Alte und so alt bin ich auch noch nicht, um mich von irgendwelchen Dahergelaufenen beschimpfen zu lassen. Also bitte.

  26. Ich zahle nicht. Das Internet an sich ist ein Medium das von und für Menschen erfunden wurde, die die naive Vorstellung teilen, dass man auch einfach mal was machen kann, was einem Spaß macht und von anderen dafür nichts anderes verlangt als Respekt und Wohlwollen.

    Daher nutze ich nur Dienste, die kostenlos sind. Sobald sie etwas kosten, bin ich weg. Selbst kostenlose Angebote können mich vergraulen, wenn sie Features entfernen. Längere Zeit las ich interessiert das Webangebot einer Regionalzeitung und kommentierte fleißig, vor allem die Fehler in den Artikeln. Die Kommentarfunktion wurde abgeschafft. Wer mein Feedback nicht möchte, der mag mich auch als User nicht. Das war es also.

    Werbung nervt gewaltig, wenn sie nicht aktiv aufgesucht wird. Gehe ich zu einer Firma auf die Homepage, hab ich nichts dagegen, wenn sie mich zuwerben. Sie müssen allerdings bei zu viel damit rechnen, dass ich die Seite zügig verlasse. Natürlich hab ich einen Adblocker und natürlich bleibt der an. Immer. Zuerst war das noch pure Überlebensstretegie, denn wer bei Minutenabrechnung per Modem auf das laden einer werbeüberfrachteten Seite warten muss, verliert dadurch bares Geld. Inzwischen hat man eine Flat (außer man ist bei der Telekom…SCNR) und es ist fast schon egal. Nervig ist es immer noch, vor allem, wenn “dank” der Werbung der Browser abstürzt oder irgendwelche Plugins geladen werden sollen, die nicht nur voller Sicherheitslücken sind, sondern sich auch ständig aktualisieren wollen, was mich schlicht Zeit kostet. Und meine Zeit ist kostbar.

    Wir sind da also einer Meinung, was Werbung betrifft, aber ich würde nie für ein Angebot im Web zahlen. Es gibt IMMER(!) eine kostenlose Variante, das ist das schöne am Internet^^

    Guthelm

  27. Der Sinn der Werbung ist nicht, die Menschen
    über ein Produkt zu informieren, sondern ihn
    mit psychologischen Tricks zum Kaufen zu “überreden” ( Man schaue sich nur mal die Konsumtempel an).
    UND- der Inhalt der Werbung ist oft zugestopft mit Lügen (vgl. Kosmetik für Frauen) !!!

  28. Dieser Kommentar ist reichlich kurzsichtig, gleich aus mehreren Gründen:

    1.) Die Einführung einer Bezahlschranke macht für fast keinen Verlag Sinn. Das was du beschreibst ist keine Angst, sondern ganz simple Kalkulation. Journalismus jeder Art und Weise kostet Geld, zum Teil sehr viel Geld. Bezahlen will aber keiner, da bist du leider eine sehr löbliche Ausnahme.

    2.) Die Einführung einer Bezahloption für Werbefreiheit wird im Rahmen eben dieser Debatte diskutiert, insbesondere von Golem. Die haben am Ende ihres Statements zur Initiative eine Umfrage aufgesetzt, die erste Erkenntnisse bringen soll. Sollte eine Bezahloption zur werbefreien Nutzung nicht innerhalb der nächsten Monate kommen, ist klar wofür die Nutzer gestimmt haben. In jedem Fall bringt dieser Diskurs aber wichtige Erkenntnisse.

    3.) Werbung wird für ein Großteil der Medien immer eine wichtige Einnahmequelle bleiben. Vorreiter im digitalen Umfeld wie die Süddeutsche Zeitung erzielen mittlerweile (relativ) viel Geld mit Digital-Abonnements. Portale im Tech-Bereich finanzieren sich zum Teil über Affiliate-Provisionen. Das alles hat Gründe. Wäre eine Bezahloption die einfachste Lösung, würde sie von mehr Portalen genutzt. Das ist sie aber nicht.

    4.) Über die Finanzierung des Journalismus im digitalen Umfeld machen sich viele Leute seit Jahren ernsthafte Gedanken. Wir sind da, glaube ich, auf einem guten Weg. Die ultimative Lösung hat aber noch immer niemand gefunden. Wie kommst du also darauf, es sei wirklich so einfach?

  29. Mal abgesehen davon, dass ich dem Artikel zu 100 Prozent zustimme: Es gibt Werbeformen, die so nervig sind, dass ich Adblock Plus standardmäßig anlasse. Damit meine ich im Besonderen Werbung mit Ton, der ohne Vorwarnung total laut anspringt und sich nicht ausschalten lässt. Ich erinnere mich noch daran, wie ich das mal bei den Machern von Neon.de bemängelt hatte, als sie das auf der Seite hatten, und ich zur Antwort bekam: “Wir müssen uns finanzieren und das muss sein. Basta.” Ich bin übrigens Abonnentin der Zeitschrift.

  30. Sehr schöner Text. Hundertprozentig unterschreibbar. Werbung ist praktisch immer bäh. Wenngleich ich noch ein knappes halbes Dutzend weiterer Gründe anführen könnte, warum (Werbe-)Blocker ein unverzichtbares Muss sind, schon immer waren, und immer sein werden. Also so, Schutz vor Tracking/Profiling/Data Mining (“personalisierte Werbung” klingt so harmlos und ist doch so gefährlich), Schutz vor Malware (auch durch gehackte Werbenetzwerke, jaha sowas gibt’s, andauernd), Reduzierung des verbrauchten Datenvolumens (wofür ich ja bezahle), Entfernung von störenden Seitenelementen ohne dass sie Werbung wären (Filmchen, Flash-Mist, Nutzerkommentare, Social Media/Sharing-Quatschbuttons, etc.). Sowas alles.

  31. Danke. Das Konzentrationsproblem habe ich auch (Asperger Autismus, das läßt sich also auch nicht durch „Training“ beseitigen), und allein schon deshalb bin ich auf einen AdBlocker angewiesen.

    JavaScript allein abzuschalten bringt’s ja leider häufig nicht, wenn Webseiten so konzipiert sind, daß man ohne JavaScript entweder gar nichts oder nur einen Teil sieht oder das Layout zerschossen wird, sodaß sich Elemente gegenseitig überlagern.

    Insofern: Nicht blinkende/zappelnde Werbeanzeigen sind ein Stück Barrierefreiheit im Netz. An der mangelt es häufig sowieso.

  32. Bei Werbung im Fernsehen schalte ich um (das Privatfernsehen hat vor der Werbeunterbrechung übrigens noch nie gesagt “Bitte, gehen Sie jetzt nicht auf Klo, sondern bleiben Sie bis zum Ende der Werbeunterbrechung auf Ihren Sitzen!”).

    W&auuml;hrend die Nation ihre Pinkelpause macht, verdient der Fernsehsender Geld. Der muß nicht nachweisen, daß ihr Euch die Werbung angesehen habt. Das erklärt den Unterschied.

  33. […] PS: Ich bin nicht der Einzige mit dieser Meinung. Einen schönen Artikel dazu findet ihr hier. […]

  34. Hahahahaha! Köstlich! Was macht’n eigentlich der @Holadiho grad? Ich verdiene ja gelegentlich mit Werbung Geld und betreibe eine hohen geistigen Aufwand, dass sie einigermaßen nicht auf den Sack geht. Naja. Ach, Reklame. Gleich mal Mad Men kukken.

  35. True, true. Wobei, eine “Zeitung am Kiosk” würde ich mir schon von daher nicht holen, weil “objektiv, unabhängig und seriös”, hah, dass ich nicht lache.

  36. Ach ja, das ist mir auch aus dem Herzen geschrieben …

    Es fragt sich ja auch, was von journalistischen Inhalten zu halten ist, die sich zu 100% über Werbung finanzieren müssen. ‘Wes Brot ich ess …’

    Der werbungsverursachte Lebenszeitdiebstahl ist ja eigentlich für die meisten Menschen viel teurer als ein vernünftiges Micropayment für Content.

    Vielleicht liegt’s ja auch einfach daran:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Propagandamodell

  37. Hallo Frau Meike,
    schön, dass das Thema auch hier diskutiert wird. Was mich allerdings ein wenig wundert, dass niemand mal sagt, dass bereits bezahlt *ist*! 3,79 Euro zahlt jeder von uns, ob er die Werbung nun ansieht oder nicht, statistisch gesehen jeden Monat für ein werbeverseuchtes Netz! Lernt niemand mehr in der Schule, dass jeder Kaufmann “alle Kosten, jeden Posten” mit auf den Handelspreis aufschlägt. Also auch die Werbung? Mit jedem Produktkauf bezahlen wir die Werbung fürs nächste.

    Da kann man sich drüber ärgern, oder es irgendwann hinnehmen. Aber bitte, warum muss ich mir die bereits von mir (mit)bezahlte Werbung auch noch ansehen? Das raff ich nicht! Doch schon, weil das bereits vorhandene Geld nach dem Schlüssel der werberelevanten Views ausgeschüttet wird. Aber bitte – warum muss ich als Kunde zweimal ran? Ich soll blechen UND den Kram angucken?

    Ich habs hier mal zusammengefasst: http://unterwaeltigt.de/?p=2729

    Schlußendlich ist das System irre, und die Verlage bellen den falschen Baum an. Ich bin der Kunde – nicht das Problem!

    Abendlicher Gruß
    Marcel

  38. Nun, ich bin den einzig logischen Schritt gegangen.

    Ich habe mir SiteBlock Plus installiert und bei jeder News-Seite, die mich angebettelt hat, dass ihre Werbung doch nicht soooo nervig sei, den Adblocker ausgeschaltet. Wenn ich mit der Werbung leben konnte (Golem) blieb er aus, wenn nicht (SpOn, rp-online, FAZ, SZ, Zeit), kamen die Seiten wegen ihrer Lüge und ihres im Allgemeinen völlig unnützen Produkts auf die Blockliste. (Letzteres war mir schon länger klar, aber ohne Werbung und ihrer vor sich hergetragene Wehleidigkeit war die Zeitverschwendung noch tolerierbar. Jetzt sind sie einen Schritt zu weit gegangen. Und Tschüss. Ich werde den lachhaften Wissenschaftsjournalismus des Spiegels und die rechte Agitation auf Zeit und FAZ sicher nicht vermissen.)

  39. Der Witz ist doch: ich habe bei golem.de tatsächlich meinen AdBlocker abgeschaltet, auch um zu sehen, was da kommt… und was soll ich sagen – es kam nichts. Die komplette Werbung blieb in meinen Scriptblockern hängen(NoScript und PolicyRequest), die ich aufgrund der mittlerweile fast schon “natürlichen” Infektionsmöglichkeit durch verseuchte Websites auf gar keinen Fall abschalten werde.
    Würde golem die Werbung auf dem eigenen Server hosten, hätte ich was gesehen…

  40. Als ich gestern versuchsweise auf Spiegel-Online mit einem Browser ohne Werbeblocker gegangen bin, blinkte mich gleich eine große Flashwerbung der INSM (ja, ausgerechnet von denen) an. “Unauffällig”, wie von Spon versprochen, war die aber nicht wirklich. Soviel zum Thema “Qualitätsjournalismus, der gaaanz dringend durch Werbung finanziert werden muss”.

    Der Streisand-Effekt kommt zusätzlich noch mit Schmackes um die Ecke, so sind wohl Downloadraten und Spendenaufkommen bei den Machern von Adblock Plus signifikant gestiegen. Auch entnehme ich den Forenkommentaren auf diversen Seiten, dass sich von den Anwendern nicht nur jetzt für Adblock, sondern auch für Ghostery, Flashblock, Noscript etc. interessiert wird.

    “EPIC FAIL!”, kann man da nur rufen.

  41. Wer sich eine Welt ohne das Produkt Werbung nicht vorstellen kann, hat vermutlich schon eine Überdosis.

    Dabei ist Mensch sein gar nicht schwer.
    Es ist dem Konsument sein ähnlich, nur schöner.

    Mit fantasievollen Grüßen,
    yt

  42. Ich mußte ja ein wenig lachen als ich den Artikel aus der rosaroten werbewelt las. Also Mobileeuser ZAHLE ich für meine Datenmenge….also zahle ich dafür, das ich eurer Werbung erhalte. Wenn die Anzeigen datensparende GIFs oder vergleichbares sind, ist das ja noch erträglich. Aber seitenfüllende Moveovers mit sound, deren Killbutton ich oft nicht mal auf dem Touchscreen bedienen kann. Vergisst es, holt euch euer Geld von den Providern, bei denen hab ich schon für die Werbung bezahlt. Und wenn die Telekom auch noch im Festnetz mit dem Limitierungen anfängt, dann werden noch viel mehr trafficsparende Maßnahmen einsetzen. Ich hab ja keine Problem damit für werbefreie Nachrichtenseiten zu bezahlen….aber OHNE selbsverlängernde Abos und ähnliche Kundenfangmaßnahmen. Und beim bezahlen bitte klassische Methoden. Ich überweise mein Geld…..einen anderen Weg, ausser ihr kommt rum und holt es euch bei mir ab, gibt es nicht. Achja, vielen Dank noch, ohne diese Aktion wäre ich wohl nie auf Ghostery gekommen.

  43. […] Ob sich die­ses Modell auch in Deutsch­land durch­set­zen kann, wird sich in Zukunft zei­gen. Im Moment schei­nen die Nut­zer aller­dings eher kri­tisch gegen­über Online-Marketing und Anzei­gen zu ste­hen. „Solange mir große Wer­be­ban­ner und Pop-Ups auf Web­sites begeg­nen bleibt mein Adblo­cker aber auf jeden Fall noch an.“, so die Aus­sage man­chen Blog­gers. […]

  44. ich muss mit bestürzung feststellen dass hier wieder einmal niemand die sache mit der werbung in den medien verstanden hat. die produkte sind einfach so toll, sonst würden die medien doch keine werbung dafür machen! und gut und grosszügig und um unser aller wohl bemüht wie medien nun einmal zu sein pflegen, da lassen sie uns an dem reichen schatz des wissens und der lebensverbesserungsmöglichkeiten teilhaben, die hersteller zahlen dafür ja kwasi auch nur einen geringen kostenbeitrag. und dafür wollen wir dann nicht extra zahlen? DAS ist doch das eigentliche problem!

    persönlich hab ich ja das glück sehr selektiv schauen zu können. ich weiss tatsächlich nicht, mit welchen erkenntnissen mich welches medium gerade wieder zu beglücken versucht – ich kann das ausschalten. ich weiss noch nicht einmal welches plakat dort hängt wo der hund immer vor dem pinkeln minutenlang herumschnüffelt, mehrmals täglich, und ich steh jedesmal genau davor.

    und es ist schon richtig: die werbung zahlt der konsument beim einkauf gleich mit, ob er will oder nicht, das ist teil der preiskalkulation, ganz egal bei welchem produkt.

    dass insbesondere zeitungen welcher art auch immer den richtigen zug verpasst haben um rechtzeitig ein vernünftiges konzept mit entsprechender einnahmegarantie auf die beine zu stellen kann nicht darin enden dass der konsument gezwungen wird sich dinge anzusehen und anzuhören, um die er keineswegs gebeten hat. und dafür soll er dann auch noch zur kasse gebeten werden? der weg, den journalisten nur mehr einen hungerlohn zu zahlen, ist übrigens auch kein guter welcher.

    für ein sauberes, gutes und ordentliches angebot wären vermutlich viele leute bereit zusätzlich ein wenig geld locker zu machen, aber sicherlich nicht für seitenweise dummfug und pseudo-wissen in gestalt “platzierter” artikel, werbeeinschaltungen, annoncen etc., zwischen denen man dann mühsam die fünf zeilen nachrichten herauspopeln muss.

  45. […] werden über die vermeintliche Gratis-Kultur des Netzes, Sinn & Unsinn von Werbeblockern, Schäden, die durch das Surfen ohne Adblocker beim Nutzer entstehen oder eben Schäden, welche durch werbeblockendes Surfen bei Online Magazinen verursacht werden, […]

  46. Bei allem Gejammere um die verlorenen Werbeeinnahmen vergessen diese Contentsanbieter stets darauf hizuweisen, dass sie ebenfalls für ihre im Internet veröffentlichen Texte Ausschüttungen von der VG Wort bekommen, solange sie die Texte frei anbieten. (Und nicht nur der Autor von Texten bekommt Geld sondern eben auch der Verlag!)

    Wenn sie allerdings ihre Angebote als Bezahlangebot mit Passwortschranke anbieten, bekommen sie eben kein Geld von der VG Wort mehr.

  47. Ich kann so gut wie alle Argumente, die hier genannt wurden, nachvollziehen und obwohl ich selbst auch einen (noch werbefreien) Weblog habe, nutze ich selbst auch einen Werbeblocker.

    Gerade im Bereich der privaten Blogs, die “vielleicht ein bisschen etwas abwerfen können” habe ich schon ein paar Mal ein dezentes Schildchen gesehen, dass mir vorwarf einen Werbeblocker zu nutzen. Ich habe dann den Werbeblocker für diese Seite deaktiviert und sah dezent in der Sidebar ein wenig Google-Text-Werbung oder eine Grafik – damit kann man leben! Und würde es im gesamten Internet nur diese Art der Werbung gegen, würde ich sie mir genrell anschauen.

    Was aber – und das betreiben nun mal gerade die großen Nachrichtenportale – nicht auszuhalten ist, sind Layer-Ads und Werbebanner, die sich über den Inhalt legen und teilweise nicht weggeklickt werden können, dann noch 3 Popups öffnen etc. Gerade am Smartphone sieht man dann doch oft, wie viel nerviger Mist vorhanden ist, denn oft gibt es Werbung, die man am Handy nicht wegklicken kann (weil sich die Werbung jedes Mal mit verschiebt wenn man versucht zum Schließen-Button zu navigieren).

    Dafür habe ich kein Verständnis und solange man das nicht einsieht, werde ich – auch aus Sicherheitsgründen – meinen Werbeblocker erstmal angeschaltet lassen und nur für Seiten, die ich unterstützen möchte bzw die es nicht übertreiben, deaktivieren.

    Anderes Thema, aber aus meiner Sicht ist diese Art Werbung, genauso wie TV-Werbung, irgendwie überholt. Ich achte, wenn dann nur im Negativen darauf. Wenn ich im TV angeschrien werde oder mein gesamter Browser mit einer riesen Layer-Ad zugemüllt ist, merke ich mir das Produkt und kaufe es erst Recht nicht.

  48. Trifft alles genau zu. Ich speziell mag:
    “Eher sterbe ich an einem Herzinfarkt und verfaule mit größtmöglicher Geruchsbelästigung vor meinem Computer sitzend, als dass ich meinen Werbeblocker ausschalte.”

    Das ist einfach nur genial. Aus solche Dinger käme ich auch gerne öfter. Es ist so wie mit schlagfertigen Antworten, die fallen einem ein Tag “später” ein…

  49. Für alle Werbe-Futzis / Werbungs-Hasser:
    Hier eine für meinen Teil recht interessante Panel-Diskussion bei der sich der Adblock-Geschäftsführer seinen “Kontrahenten” stellt.

    https://www.youtube.com/watch?v=dlHvz-kFvn0

    Ich finde die Verbohrtheit der Publisher sehr belustigend.
    Die merken nicht mal, dass sie sich die Suppe selber eingebrockt haben.

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