Es ist mir eine innere Kontinentaldrift

Ich bin krank. Seit letzter Woche – und zum ersten Mal in meinem Leben übrigens – habe ich wohl so etwas wie eine Magen-Darm-Infektion. Vielleicht ist es auch ein Bandwurm. Oder ein Hybridwesen, das Außerirdische mir mit einer Sonde- schon gut, lassen wir das.
Genaueres weiß man erst, wenn ich beim Arzt war.

Mit Magen-Darm ist übrigens alles blöd.
Wetter blöd.
Katzen blöd.
Ausflüge blöd.
Essen blöd.
Internet blöd.
Am allerblödesten ist allerdings, dass ich durchaus mit einem regen Appetit gesegnet bin, mir aber jeden Happen gut überlegen muss, weil er so etwas wie eine innere Kontinentaldrift zur Folge hat, die dann über Stunden an- und mich nachts wachhält und natürlich blöd ist.
Folglich habe ich Hunger, was auch blöd ist.
Sitzen ist auch blöd, klar, wegen Bauch eindrücken.
Liegen natürlich auch, weil ich einfach keine Lust dazu habe, im Bett zu sein.
Tee: na klar, blöd.
Beweisführung abgeschlossen. Wie Sie sehen, ist mit Magen-Darm alles blöd, keine weiteren Fragen, Euer Ehren.
Also. Ich bin hungrig, passionierter Klogänger und, vorsichtig ausgedrückt, ziemlich unleidlich.

Um mich und alle, die meine Magen-Darm-Berichterstattung der letzten Tage etwas, sagen wir mal: einseitig fanden, aufzumuntern, abzulenken, frohlocken zu machen, habe ich heute endlich mal die Babyfüchse verwurstet, die der beste Mann der Welt und ich letzten Sonntag (a.k.a. damals, als ich noch kein Magen-Darm hatte) gesehen haben.

Und bitte.
(Hinweis: Das “Aaaaww!” nach Gebrauch bitte in die dafür vorgesehenen Behälter werfen. Danke.)

Ironisch leben ist übrigens völlig überbewertet, weshalb ich freimütig bekenne, dass wir uns spätestens, als aus dem Wald der Gesang eines weiteren Pirols erklang, einfach mit feuchten Augen auf den Boden sinken ließen und uns der Verliebtheit in den Moment hingaben.
So schön.

Oh, ach so: biologische Facts ganz vergessen. Also, Füchse paaren sich im Januar/Februar und werfen dann im März/April etwa 3 bis 5 Jungtiere. Dieser Wurf ist mit 5 also ziemlich ordentlich. Die Mutter haben wir nicht gesehen, vermuten aber, dass sie auf der Jagd war. Aussehen und Laune der Kleinen ließen jedenfalls darauf schließen, dass sie ziemlich gut beieinander waren.

Und unfassbar niedlich waren sie auch.

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16 Kommentare

  1. Die Fotos sind ganz schrecklich.

    Schön.

    Der Rest sind auch Schwangerschaftssymptome. *ducktsichnichtmalbeimabgehen*

      • ..die einzige Antwort auf “Bist du schwanger?” ist ein trockenes

        “Wenn’s gestern geklappt hat!”

        Bringt immer einen abrupten Themenwechsel mit sich ;)

  2. Die Fotos von den Füchsen sind so niedlich. Da wär ich gern mit geschlichen . . . Gute Besserung für den Bauch. (So was braucht doch kein Mensch)

  3. Da ich wohl vergessen habe, zu kommentieren:

    *Applaus* (und ein *hust* dahinter)

    Süße kleine Füchse und toll getroffen. :) Gratulation zum “Finderglück” und Gute Besserung!

  4. Awwwwwww!

    (Zufrieden.)

    Ich hab übrigens als Kind exakt einmal beim Gewinnspiel der Kölner Stadtbücherei gewonnen, und zwar beim allerersten Mal und da ein herzallerliebstes Buch gewonnen über eine Familie, die Fuchsbabys findet und groß zieht. True story.

  5. Mal was anderes: Was ist das für ein WordPress-Plugin für die Fotovergrößerungen/Lightboxes? Ich suche ein neues, das im besten Falle auch funktioniert.

    • Ach, hör mir uff! 20 Plugins habe ich durch, weil immer etwas fehlte! >:(
      Dieses heißt Lightbox Gallery, aber ich habe ein bisschen dran rumgestümpert, das ist also nicht die Originalfassung, die Du hier siehst.

  6. Oooch wie süß … wenn die Biester nur nicht immer im Winter vor meinem Fenster so heiser rumbellen würden, während die Wildscheine den Parkplatz umgraben und die Wildkatzen die Mülltonnen leeren … wusste gar nicht, dass es die außerhalb der Stadt auch noch gibt …

    … das andere nennt man heutzutage wohl Analbulemie …

  7. Unglaublicherweise tummeln sich 3 Fuchskinder mit Fähre (?) in unserem entkernten Kreuzberger Garten bei Nacht.
    Ach, der Pirol!

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